Die Buddha-Lehre ist ein religiöser Weg der inneren Befreiung von allem Leiden. Eine Religion ist ein Erkenntnisweg auf dem sich
Daseinsfragen gestellt werden.
Es ist ein Weg, der Unbefriedigendes oder Leidhaftes in Existenz sieht und versucht einen Weg zu finden, der über Dasein hinausgeht,
einen Ausweg (nissaraṇa) zu finden.
Die meisten Religionen basieren auf Befreiung oder Erlösung durch ein höheres Wesen. Gemäß der Buddha-Lehre liegt das Befreiungspotential im Lebewesen selbst. Damit hat jeder Mensch ein großes Potential, selbst an seiner Zukunft konstruktiv zu arbeiten. Befreiung von Unbefriedigendem kann nur durch tiefgründige Einsicht in die Natur unseres Lebens erreicht werden.
Die Buddha-Lehre ist ein religiöser Weg, weil grundsätzliche Lebensfragen untersucht werden und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht wird, die über weltliche Fragen hinausgehen. Die Buddha-Lehre ist kein weltliches Wohlfühlprogramm. Was nicht bedeutet, daß dieser Weg nicht auch das weltliche Leben, bei rechter Motivation, entschieden verbessert.
Da die Ursache für Leiden gemäß der vier edlen Wahrheiten, dem Herzstück der Buddha-Lehre, Verlangen ist, gäbe es globale weltliche Probleme, wie Krieg, Klimawandel, Hungerkrisen nicht, wenn viele Menschen den buddhistischen Einsichtsweg in rechter Weise gehen würden. Dieser Weg ist mit Genügsamkeit, innerer Zufriedenheit, Wohlwollen, Mitgefühl und Gleichmut verbunden. Die Glückssuche in äußeren Objekten wird beendet. Glück entsteht durch die Arbeit am eigenen Geist und das Überwinden geistiger Verunreinigungen.
Das Anwenden buddhistischer Praktiken, um die eigenen Anhaftungen zu stabilisieren, kann nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung jedoch nicht zum Ziel führen, denn diese Herangehensweise ist mit einer falschen Sicht verbunden.